Orandum est, ut sit mens sana in corpore sanissimo!
„Ich weiß, wie Du Dich fühlst.“
Nicht Muckis, sondern wirkliche körperliche Fitness wird hier gepredigt. Statt autodidaktischem Auf-der-Stelle-Joggen, sollten Sie einem zuhören, der weiß, wie man wirkliche Fitness erreichen kann.
Funktionales Körpertraining, also Übungen, die komplexere Bewegungen erfordern, statt nur einen Muskel isoliert zu beanspruchen, ist „in“. Mark Lauren stellt 125 der effektivsten Übungen vor, die alle ohne Gerätschaften möglich sind und damit leicht zu Hause durchgeführt werden können.
Was darüber hinaus macht den Erkenntnisgewinn dieses Buches aus? Lauren trainiert seit vielen Jahren Elitetruppen des amerikanischen Militärs; darüber kann man denken, wie man will, aber man glaubt ihm, dass es nicht darum geht, Vorzeigemuskeln zu entwickeln, sondern tatsächlich sehr gut in Form zu kommen. Statt sturem Drill-Training versucht er, sportwissenschaftliche Erkenntnisse in ein Trainingsprogramm zu packen.
Übungen ohne zusätzliche Geräte haben den Vorteil, dass sie die Körpermitte (Core) trainieren und eher vor chronischen Verletzungen schützen. Wenn man die Menschen über viele Jahre hinweg in Fitnessstudios auf einem Laufband oder Stepper mehr oder weniger ohne Effekt sich abmühen sieht, glaubt man ihm, dass eintöniges und gleichmäßiges Cardio-Training wenig positive Effekte hat. Intervall- und Krafttraining dagegen triggern in viel kürzerer Zeit die Selbstregulierung des Körpers hin zu jugendlicherem Stoffwechsel.
Drücken, Ziehen, Core, Beine/Gesäß
Neben sinnvoller Ernährung (Reduktion von Kohlenhydraten mit hohem glykämischen Index, gute Fette, ausreichende Eiweißzufuhr, ausreichend Wasser trinken), liegt der Clou des Trainingsprogramms darin, die Intensität zeitlich zu planen: es genügt, eine Muskelgruppe nur einmal pro Woche zu trainieren; allerdings muss man die Muskeln an die Grenzen der Belastung führen – dafür stellt Lauren verschiedene Methoden (z.B. Stufenintervalle, Pyramiden o.ä.) vor.
Die 125 Übungen selbst sind in 4 verschiedene Kategorien unterteilt (Drücken, Ziehen, Core und Beine/Gesäß) und werden meistens in verschiedenen Schwierigkeitsvarianten vorgestellt. Konkrete Programme für Einsteiger und Fortgeschrittene kombinieren die einzelnen Übungen zu passenden Trainings, die insbesondere die Abwechslung der Übungen und den Fortschritt der Übenden berücksichtigen.
Insgesamt also überschaubar machbar ohne allzu viel theoretischen Ballast. Legen Sie los – und vor allem: halten Sie durch!
Originalität | Erkenntnisgewinn | ||
Verständlichkeit | Spaßfaktor |
Mark Lauren: Fit ohne Geräte. Trainieren mit dem eigenen Körpergewicht. riva Verlag, 2013, 204 Seiten. |