Begeisterung statt betreutem Lesen
„Rhetorik…ist die Kunst, Bilder in den Köpfen entstehen zu lassen.“
Bücher über Rhetorik gibt es wie Sand am Meer. Für jeden, der sich fragt, wie er statt den Zuhörer zu langweilen, eine bleibende Wirkung hinterlassen kann, ist Pöhms Buch ein Highlight.
Pöhm propagiert konsequent einen Vortragsstil, der durch konkrete und bildhafte Sprache das Unterbewusstsein des Zuhörers anspricht. An vielen Beispielen zeigt er, wie Satzungetüme in Botschaften umformuliert werden, die in den Köpfen der Zuhörer landen. Diese Bildersprache spiegelt sich natürlich auch im Design der Folien: um Spannung aufzubauen und nicht zu töten, darf Text, der auf Folie steht, nicht mehr gelesen werden. Pöhm zeigt die sinnvolle Verwendung vieler weiterer rhetorischer Instrumente, von rhetorischen Fragen und Abstimmungen bis hin zu spektakulärer Eröffnung und konkreten Beispielformulierungen, die Wirkung erzielen.
Involvieren, Unterhalten und Aktivieren
Viele der Vorschläge sind auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig. Aber Pöhm hat tatsächlich recht: Wirkliche Überzeugung und Begeisterung kommt nicht dadurch zustande, dass Sie eine druckreife Rede voller geschliffener Ausdrucksformen abliefern, sondern dass Sie den Zuhörer involvieren, unterhalten und aktivieren. Im Prinzip sind alle diese rhetorischen Hilfsmittel leicht umzusetzen, aber man muss es tatsächlich tun: Dies kostet am Anfang etwas Überwindung und: Übung macht den Meister.
Originalität | Erkenntnisgewinn | ||
Verständlichkeit | Spaßfaktor |
Matthias Pöhm: Vergessen Sie alles über Rhetorik. Mitreißend reden – ein sprachliches Feuerwerk in Bildern. mvg-Verlag, 2001, 222 Seiten. |