Der Hund kommt zum Baum
„Mit Yoga können Sie Ihren Körper und Ihr Leben formen.“
Auch ohne allzuviel meditativen Überbau versteht man mit dieser pragmatischen Einführung ins Hatha-Yoga, dass Yoga mehr ist als eine Sammlung von Gymnastikübungen.
Als Kareen Zebroff ab 1973 begann, im ZDF nachmittags Yoga-Übungen zu präsentierten („Yoga für Yeden“), war dies ungefähr so nah an der bundesrepublikanischen Realität wie die Zauberkunststücke der „Bezaubernden Jeannie“, die im Anschluss liefen. Heutzutage jedoch gibt es in jeder badischen Kleinstadt mehr Yoga-Studios als Pizzerien.
Aus der Unmenge an Yoga-Literatur das Buch von Beate Cuson auszuwählen, ist u.U. nicht ganz gerecht, da es nicht einem klassischen Yoga-Ansatz folgt und andere Autoren sicher mehr für die Verbreitung des Yoga in Deutschland getan haben. Allerdings finden Sie hier einen pragmatischen Einstieg in das Hatha-Yoga, ohne sich vertieft mit der Historie des Yoga, der tantrischen Weltsicht oder den Chakren als Ebenen des Bewusstseins zu beschäftigen.
Stolzer Krieger grüßt die Sonne
Statt die Komplexitäten des Yoga-Wegs näher zu betrachten, lernen Sie nach kurzer Einführung die wichtigsten Übungen (Asanas) kennen – unterteilt in Schulter/Arme/Brust, Bauch/Rücken/Taille und Po/Beine. Ein paar sinnvolle Übungsfolgen und die Vorstellung des Sonnengrußes runden das Programm ab. Kurze zwischengeschobene Erfahrungsberichte/Interviews wirken als Motivations-Quickies. Trotz Namen der Übungen wie „Stolzer Krieger“ und „Der Tänzer“ – Männer sucht man bei den Abbildungen vergebens.
Insgesamt eine gute Ergänzung zu anderen Sportarten, wenn man die Übungen tatsächlich als Work-In begreift, bei dem Sinne und Aufmerksamkeit nach innen gerichtet werden.
Originalität | Erkenntnisgewinn | ||
Verständlichkeit | Spaßfaktor |
Beate Cuson: Bodyforming mit Yoga. Gräfe und Unzer Verlag, 2004, 126 Seiten. |